Die folgende Darstellung ist eine geringfügige Variation eines Beispiels in einem Lehrbuch. Der Autor hat dieses Beispiel verwendet, um zu veranschaulichen, dass ein Interpolationspolynom über gleich beabstandete Abtastwerte nahe den Enden des Interpolationsintervalls große Schwingungen aufweist. Natürlich liefert die kubische Spline-Interpolation eine gute Annäherung über das gesamte Intervall. Ich war jahrelang der Meinung, dass eine Polynominterpolation hoher Ordnung über gleich beabstandete Abtastwerte aus dem hier dargestellten Grund vermieden werden sollte.
Kürzlich habe ich jedoch viele Beispiele für bandbegrenzte Signale gefunden, bei denen ein Interpolationspolynom hoher Ordnung weniger Approximationsfehler ergibt als eine kubische Spline-Interpolation. Typischerweise ist ein Interpolationspolynom über das gesamte Interpolationsintervall genauer, wenn die Abtastrate ausreichend hoch ist. Dies scheint zu gelten, wenn die Abtastwerte mit einer Abtastrate, die mindestens dreimal größer als die Nyquist-Frequenz des Signals ist, gleich beabstandet sind. Darüber hinaus verbessert sich der Vorteil gegenüber der kubischen Spline-Interpolation mit zunehmender (Abtastrate) / (Nyquist-Frequenz).
Als Beispiel vergleiche ich die Kubik-Spline-Interpolation mit einem Interpolationspolynom für eine Sinuswelle mit einer Nyquist-Frequenz von 2 Hz und einer Abtastrate von 6,5 Hz. Zwischen den Abtastpunkten sieht das interpolierende Polynom genauso aus wie das tatsächliche Signal.
Unten vergleiche ich den Fehler in den beiden Näherungen. Wie im ersten Beispiel ist die Polynominterpolation am Anfang und am Ende des Abtastintervalls am schlechtesten. Das interpolierende Polynom weist jedoch über das gesamte Abtastintervall weniger Fehler als ein kubischer Spline auf. Das Interpolationspolynom weist auch weniger Fehler auf, wenn über ein kleines Intervall extrapoliert wird. Habe ich eine bekannte Tatsache entdeckt? Wenn ja, wo kann ich darüber lesen?