Kennt jemand solide Referenzinformationen zu lakto-fermentiertem Gemüse? Mich interessieren vor allem technische Informationen, wie welche Fehlaromen unter welchen Umständen auftreten können.
Das Internet scheint wegen der probiotischen Modeerscheinung und des Arguments Luftschleuse gegen offene Gärung mit Fehlinformationen überflutet zu sein. Diese Artikel scheinen die Tatsache zu beschönigen, dass die spontane Fermentation unvorhersehbar ist und dass dies seit Jahrhunderten in jeder erdenklichen Weise geschehen ist. Ich versuche einige gute Informationen darüber zu finden, wie die Lacto-Fermentation falsch (oder richtig) verlaufen kann und warum.
In der Biergemeinschaft ist es allgemein anerkannt, dass Fermentationstemperatur und mikrobielle Belastung die Aromen im Endprodukt beeinflussen. Die Dokumentation zum Brauen zu Hause bietet Tipps wie (dies ist eine sehr ungefähre Angabe):
- Kaugummi-Aromen
- Belgische Hefe, die mehr als X Grad Fahrenheit fermentiert wurde, weist solche Aromen auf.
- Butterige Aromen
- Diacetyl, eine Verbindung, die durch schlechte Temperaturkontrolle oder eine Pediokokkeninfektion entsteht.
In meinem speziellen Fall habe ich eine Partie fermentierter Gurken, die einen gewissen Pflastergeschmack haben (ein Off-Geschmack, der auch in Bier vorkommt). Ich weiß jetzt, dass sie bei einer völlig zu hohen Temperatur fermentiert wurden. Ich habe sie jetzt auch über eine Woche lang sicher konsumiert, es ist also eher eine Frage des Geschmacks als der Sicherheit.