Cloud vs Desktop stellt eine falsche Zweiteilung dar.
Auf dem Desktop wird häufig über ein Netzwerk oder das Internet auf Ressourcen zugegriffen. WMS, WFS, SQL und sogar Dateiserver sind für ein typisches Desktop-GIS-Setup unerlässlich. Desktop-GIS wäre ohne die "Cloud" viel ärmer.
In der Cloud gespeicherte und verarbeitete Daten müssen weiterhin auf einem Client-Computer gerendert werden. Client-Bibliotheken wie OpenLayers sind in Bezug auf die grundlegenden GIS-Funktionen sehr leistungsfähig. Cloud GIS benötigt hochwertigen clientseitigen Code.
Diese Zweiteilung stellt eine Hürde für die zukünftige Entwicklung von GIS dar. Um dies zu überwinden, müssen wir unsere Einstellung zur Speicherung und Verarbeitung von Daten ändern:
Daten speichern
Die derzeitige Praxis besteht darin, Daten entweder als lokal oder entfernt zu behandeln. Entweder ein Shapefile auf Ihrem System oder ein Datensatz auf einem Server, der nach Bedarf heruntergeladen wird. Stattdessen sollten sich die Daten standardmäßig in der Cloud befinden und bei Bedarf ohne Benutzeraktion auf dem Client zwischengespeichert werden. Netzwerk-Links in Google Earth ermöglichen dies bereits auf sehr einfache Weise.
Vielversprechend ist auch die Entwicklung von GIS-spezifischen Versionskontrollsystemen wie Git und Github.
Daten verarbeiten
Der derzeitige Ansatz besteht darin, die Analyse isoliert durchzuführen. Daten werden von außen in ein System gebracht und verarbeitet. Im Gegensatz dazu verarbeitet die Google Earth Engine Daten dort, wo sie gespeichert sind. Reduzierung des Speicherbedarfs und der Bandbreite.
Trotz der offensichtlichen Vorteile der Cloud-Verarbeitung werden weiterhin Desktop-Tools benötigt. Im Vergleich zu aktuellen Cloud-Angeboten ist es einfach viel billiger, moderate Datenmengen auf einem Desktop-Computer zu speichern.
Eine mögliche zukünftige Richtung ist die Entwicklung von Protokollen, mit denen Daten am optimalen Ort ohne Benutzerentscheidung oder Eingreifen verarbeitet werden können.
Fazit
- Die Cloud ist bereits ein fester Bestandteil von Desktop-GIS, und clientseitiger Code wird für Cloud-Systeme immer von wesentlicher Bedeutung sein.
- Kein einzelnes Tool bietet alle Funktionen, und das Aufkommen der Cloud ändert daran nichts.
- Die zukünftige Richtung von GIS könnte in der Entwicklung von Protokollen liegen, mit denen die Unterschiede zwischen Cloud und Desktop ignoriert werden können.